
"Warum nutzt du nicht Chat-GPT, um Deine Geschichten zu schreiben?" "Du könntest KI nutzen, um das nächste Buch zu schreiben, dann geht's schneller."... Sätze, die ich genau so gehört habe. Und ein Argument, das ich dem entgegen setze: ich schreibe, weil ich Spaß daran habe. Für mich ist Sprache und das "Spiel mit der Sprache" eine Kunst. Wörter und deren Kombination, Wortwitz, Wortspiele, bewusste und gute Kommunikation sind für mich "Material", um Kunst zu schaffen. Und Kunst kommt meiner Meinung nach nicht von künstlich.
Laut Wörterbuch ist Kunst "schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt."
Meiner bescheidenen Meinung nach ist Kunst der persönliche Ausdruck von Ideen und Emotionen. So sieht es wohl auch der bekannte (Wort)Künstler Oscar Wilde, der sagte "Die Kunst ist die stärkste Form von Individualismus, welche die Welt kennt." Und deshalb ist Kunst schön. Wer das bei der "Wortkunst" noch nicht so sieht, könnte sich beispielsweise "Stufen" von Hermann Hesse ganz in Ruhe gönnen. Spätestens danach wird klar, was ich meine 💕
Und damit kommen wir zum Kern der Sache: "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit." Da stimme ich Karl Valentin zu. Und trotzdem ist KI beim Schreiben von Büchern und Blogbeiträgen für mich ein absolutes "No go". Denn das würde mir nicht nur den Spaß am Schreiben nehmen, sondern auch den am Feedback verderben. Wenn ich Chat-GPT meine Texte schreiben lasse, dann sind es am Ende nicht mehr meine Texte. Dann habe ich zwar weniger Arbeit, aber auch noch weniger Kunst. Und das ist nicht in meinem Sinne.
Sollte der Tag kommen, an dem ich den Spaß am Schreiben verliere, dann höre ich auf zu schreiben. Dann bringt es meiner Meinung nach auch nichts, das (Achtung Wortspiel) künstlich am Leben zu erhalten. Ich bin Fan von authentisch, echt und unperfekt. Auch im wahren Leben - und auch das ist anstrengend😉
Trotz meiner Ablehnung von KI beim Schreiben hatte ich für mein neues Buch ernsthaft in Erwägung gezogen, Chat-GPT die Illustrationen anzuvertrauen. Denn ein Kinderbuch braucht bunte Bilder und das Test-Cover hat mich spontan sehr angesprochen. Da Malen bzw Zeichen nicht (mehr) zu meinen Kernkompetenzen gehört, fand ich den Gedanken gut. Bis ich mich gestern mit der lieben Anja darüber unterhalten habe. Die hat mich zum Nachdenken gebracht... Jetzt werde ich mir etwas Anderes überlegen und hab da schon so eine IIdee...
Aber das hat noch etwas Zeit. Denn jetzt mache ich eine kreative Pause und lasse das letzte Buch und die Lesung erstmal sacken. Das war nämlich ganz schön aufregend die letzten Tage. Und sehr emotional - was hauptsächlich an den vielen lieben Rückmeldungen lag, die ich bekommen habe und die mir sehr viel bedeuten. Danke dafür.❤️
Jetzt trinke ich einen Morgenkaffee mit Coco und schaue dann mal nach meinen Gemüsebabys im Garten, fahre ins Büro und bin gespannt, wann ich wieder raus komme 😉 Ich wünsche euch einen schönen Freitag und einen guten Start ins Wochenende ☀️
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Kommentare
Ich gebe dir in allen Punkten Recht! "Kunst" und "künstlich" haben nur bedingt etwas miteinander zu tun, nämlich in sofern, dass Kunst etwas nicht von der Natur Erschaffenes ist, in diesem Sinne also künstlich. Aber Kunst, so wir wir sie verstehen, sollte die Gefühle und Gedanken des Erschaffenden zum Ausdruck bringen und eben die hat eine Maschine nicht.
Es freut mich, dass ich dich zum Nachdenken anregen konnte, was den Bereich Illustration angeht. Auch die gehört zum Gesamtprojekt Buch mit dazu. Und aktuell gehen - meiner Meinung nach zu Recht - viele Illustratoren auf die Barrikaden, weil ihre Werke durch KI ersetzt werden. Das nimmt ihnen nicht nur die Verdienstmöglichkeit sondern auch die "Seele" aus den Bildern. So schön und bunt sie auch sein mögen.
Da findest du garantiert eine bessere Lösung als KI.