“Die Welt, so wie wir sie geschaffen haben, ist das Ergebnis unseres Denkens. Sie kann deshalb nicht geändert werden, ohne unser Denken zu ändern.” (Albert Einstein).
Ein Zitat, das aus verschiedenen Gründen perfekt zu meinem Donnerstag passt. Und über das ich gestern lange nachgedacht habe. Weil meiner Meinung nach sehr viel Wahrheit darin steckt... Wie oft sagen wir, dass wir etwas ändern wollen, dass wir gerne eine andere - eine bessere Welt hätten? Und wie eingefahren sind wir doch gleichzeitig in unserem Denken und auch Handeln.
Wie wäre es wohl, wenn wir zwischendurch einfach mal die Perspektive wechseln und dadurch vielleicht anders denken oder sogar handeln würden?
Gestern habe ich - im sehr kleinen Rahmen - und eher unbewusst einen Perspektivwechsel vorgenommen. Und zwar während meines Morgenkaffees. Ich saß da, genoss die bekannte Aussicht auf mein Freiluft-Esszimmer... freute mich über meine neue Bank. Und dachte mir, dass ich mich ja eigentlich auch hinlegen könnte (was vielleicht auch daran lag, dass ich noch sehr müde war). Und nachdem ich mich hingelegt hatte... sah ich Dinge, die ich sonst nicht sehe. Oder zumindest nicht bewusst wahrnehme. Und die neue Aussicht gefiel mir (wobei ich auch feststellte, dass mein Vordach dringend mal gereinigt werden müsste).
Ich dachte gar nicht weiter über meinen "liegenden" Morgenkaffee nach, sondern fuhr ins Büro. Während ich meinem neuen Hörbuch von der Kwien lauschte. Dort ging es gerade darum, dass man sich selbst keine Grenzen setzen sollte, indem man "aber" sagt. Stattdessen sollte man das "aber" durch "und" ersetzen. Weil das eine neue Perspektive eröffnet - nämlich die, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch grau und bunt. Ich war von der Idee ziemlich angetan, weil ich das System und die Wirkung spontan gut fand.
Zur Veranschaulichung mache ich mal ein praktisches Beispiel: Ich sage zukünftig nicht mehr: "Ich möchte sparen, aber ich shoppe dafür viel zu gerne." Sondern: "Ich möchte sparen und shoppe trotzdem gerne." Ich erkenne also an, dass durchaus beides gleichzeitig möglich ist. Und eröffne mir dadurch eine neue Perspektive. Denn jetzt kann ich überlegen, wie ich beides unter einen Hut bringen kann. Zum Beispiel, indem ich ab und zu auch mal "nein" sage. Und nicht immer "ja"😉 Allerdings fehlt mir dann auch die Ausrede für das mangelnde Sparen - was wohl der Sinn der Übung ist.
Nachdem ich im Kopf diverse Beispiele und Varianten durchgespielt hatte, wo ich dieses "Trick" zukünftig anwenden könnte, erlitt ich eine ziemlich heftige Schwindelattacke, die mich leider den Rest des Tages begleitete. Und ich hoffe mal, dass das nur am Wetter lag. Aber das wird schon wieder und ich möchte euch nicht mit meinen Wehwechen vom eigentlichen Thema ablenken...
Perspektivwechsel kann man tatsächlich fast immer und überall durchführen und braucht dazu eigentlich nicht viel. Selbst in einem Gespräch kann man sich zwischendurch einfach mal die Frage stellen, was das Gegenüber wohl gerade hört, während wir reden. Das könnte sicher die ein oder andere Erkenntnis bringen. Genauso wie die Frage, wie es wohl der Verkäuferin geht, die ständig angemeckert wird, dem Paketboten, der bei 35 Grad Kisten schleppt... Ihr wisst bestimmt, was meine. Ich denke, dass es sehr hilfreich wäre, wenn man sich generell fragen würde, ob es vielleicht in der aktuellen Situation, bei einem Thema oder zu einer Meinung auch noch andere Perspektiven gibt.
Ein weiteres Beispiel dazu begegnete mir gestern noch im Büro, wo ich ein ausführliches Telefonat mit einer lieben Kollegin führe. Wir sprachen über Kommunikation und auch über die Chancen eines Perspektivwechsels, wenn es darum geht, Ziele zu erreichen. Hier spielt es eine große Rolle, wie wir Situationen bewerten und mit uns selbst kommunizieren. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob wir sagen: "Ich kann das nicht" oder "Ich kann das NOCH" nicht.
Und ich finde, dass man darüber durchaus mal intensiver nachdenken sollte. Es könnte neue Perspektiven ergeben und damit neue Chancen. Denn vom Mond aus betrachtet, ist es gar nicht so dramatisch, dass mein Auto mal wieder für teures Geld repariert werden muss und dass wir seit gestern in Teilen der Wohnung keinen Strom und in der gesamten Wohnung kein warmes Wasser haben. Das ist jedoch eine andere Geschichte und die erzähle ich euch vielleicht morgen.
Jetzt stelle ich euch lieber noch Joe vor. Denn das hatte ich euch ja versprochen. Ihr seht ihn im Bild und ich bin nicht sicher, ob man erkennen kann, warum ich ihn Joe genannt habe - in Anlehnung an "Ugly Kid Joe", weil ich das sehr passend finde 😉 Joe tauchte am Mittwoch plötzlich im Garten auf und wollte nicht mehr gehen bzw wegfliegen. Er spazierte durch den Garten, futterte den Vögelchen ihr Futter weg und vertrieb sogar meine Olga - was ich absolut nicht in Ordnung fand. Und um ehrlich zu sein, dachte ich beim ersten Anblick, dass ich noch nie eine hässlichere Taube gesehen habe.
Was natürlich nicht nett war und was ich ihm auch nicht gesagt habe. Denn eigentlich gibt es ja keine hässlichen Tiere und Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Außerdem kommt auch das auf die Perspektive an. Denn aus der Perspektive einer Taube könnte Joe durchaus als heißes Schnittchen durchgehen. Und ich bin mal gespannt, ob er sich wieder blicken lässt in nächster Zeit. Denn irgendwie fand ich ihn auch ein bisschen putzig mit seinem Möwenschnabel und dem zerrupften Gefieder 😉
Jetzt muss ich langsam in die Gänge kommen und in den Garten gehen. Denn dort gibt es wenigstens Strom und damit Kaffee... den habe ich jetzt dringend nötig und freue mich schon darauf. Denn mit einem Morgenkaffee im Garten sieht die Welt gleich anders aus. Sogar nach einer kalten Dusche im Dunkeln 🙈 Dazu passend habe ich noch einen Spruch für euch:
„Der Optimist sieht den Donut, der Pessimist sieht das Loch.“ – Oscar Wilde.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag und vielleicht... gönnt ihr euch ja auch mal die ein oder andere neue Perspektive. Lasst es euch auf jeden Fall gut gehen. Bis morgen 🩷
Kommentar hinzufügen
Kommentare