"Wer im Licht der Liebe leben will, muß über den eigenen Schatten springen können." Ein Zitat, bei dem ich noch nicht sicher bin, ob ich es gut finde 😉 Aber auf jeden Fall eines, über das ich gleich aus mehreren Gründen viel nachgedacht habe. Warum? Weil ich es auf der einen Seite gut finde, wenn man über seinen Schatten springen kann... es auf der anderen Seite aber auch unendlich schwer sein kann und mir nicht immer gelingt. Denn der Schatten kann richtig groß sein und eine echte Hürde darstellen. Deshalb frage ich mich, on man sich das Licht der Liebe wirklich dadurch "erkaufen" muss, dass man diese überwindet - sich selbst also in gewisser Weise hintenan stellt und Ängste und Vorbehalte ignoriert? Das ist meiner Meinung nach ein hoher Preis. Und ich bin gerade nicht sicher, ob es ein fairer Preis ist.
Weil es in zum Beispiel auch bedeutet, den ersten Schritt zu machen, nachdem man sich gestritten hat und verletztwurde (selbst wenn man seiner Meinung nach nichts falsch gemacht hat).. das Risiko einzugehen, zurückgewiesen zu werden... (erneut) verletzt zu werden... sich angreifbar zu machen... seinen Stolz zu überwinden... Enttäuschungen zu vergessen - neue in Kauf zu nehmen... sich "zum Deppen" zu machen, falls das Gegenüber die gereichte Hand nicht annimmt.
Das alles ist nicht ohne. Und ich verstehe sehr gut, warum es mir (und vielen anderen Menschen) so schwer fällt, diese Risiken einzugehen. Vor allem, weil wir eben nicht wissen können, was uns hinter dem Schatten erwartet, nachdem wir gesprungen sind... was aber sicher ist: der Sprung wird umso unwahrscheinlicher, je länger wir damit warten. Die Hürde wird immer größer, die Bereitschaft zum Springen sinkt. Und so kann es passieren, dass die Hürde irgendwann unüberwindbar wird - während beide warten, dass der oder die andere springt...
In manchen Fällen mag das okay sein, weil es eben ist, wie es ist. Weil es vielleicht auch keinen guten Grund (mehr) gibt, zu springen. Und weil beide gut damit klar kommen, dass sich die Wege getrennt haben. In anderen Fällen wäre es aber sehr schade, wenn niemand springen würde. Weil es es wert wäre, das Risiko einzugehen. Oder weil man beispielsweise weiterhin mit der betreffenden Person verbunden ist (in der Familie oder im Büro zum Beispiel). Und dann... wäre es wohl mehr als hilfreich, über seinen Schatten zu springen.
Man könnte es auch anders bezeichnen: Größe zeigen, die Hand reichen, auf jemanden zugehen, der das (warum auch immer) vielleicht umgekehrt nicht schafft, verzeihen, mutig sein, Hürden überwinden, sich selbst einen Gefallen tun. Es könnte eine große Chance sein. Es könnte sich durchaus lohnen. Zumindest, wenn es einem wirklich wichtig ist.
Denn wenn wir überhaupt darüber nachdenken, ob wir über den eigenen Schatten springen wollen oder können... dann gibt es dafür sicher einen Grund. Welcher das ist, ist wohl sehr individuell. Aber das ist auch egal. Wenn uns ein Streit oder das Schweigen belasten, dann ist das nicht das, was wir brauchen. Und dann sollten wir es ändern. Zum Beispiel, indem wir das Risiko eingehen und... springen. Denn egal wo wir danach landen - wir haben uns auf jeden Fall bewegt. Und können uns nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.
Vor Kurzem habe ich das getan. Es ist mir sehr schwer gefallen - hat aber am Ende richtig gut getan. Weil es befreiend war und Frieden gebracht hat - vor allem mir selbst. Und gerade denke ich darüber nach, ein zweites Mal zu springen. Allerdings fehlt mir noch der Mut. Aber wer weiß? Morgen ist ein neuer Tag...
Und gestern war Sonntag. Das möchte ich natürlich nicht ignorieren und euch wenigstens ein bisschen was erzählen. Denn mein Sonntag hatte zumindest eine Besonderheit im Vergleich zu vielen anderen: ich habe ausgeschlafen. Und zwar so lange, bis ich von ganz alleine aufgewacht bin. Ganz ohne fremde Unterstützung und entgegen meiner Gewohnheiten. Damit es aber nicht allzu verrückt wurde, bin ich dann (natürlich) in den Garten gegangen und habe ganz entspannt Kaffee getrunken. Danach gegossen und geerntet (jaaa im Moment läuft es 🥰) und... noch einen Kaffee getrunken.
Dann war ich (wie sich das für meinen Familientag gehört) bei meinen Eltern und habe die Zeit sehr genossen. Bis es Zeit für meinen Abschluss des Tages im Garten wurde. Den habe ich dann auch genossen und ein bisschen über Schatten nachgedacht... und passend dazu noch einen Spruch gefunden:
Wer über seinen Schatten springen will, dem hilft es vielleicht zu warten bis es Dunkel ist.
Ich wünsche euch auf jeden Fall den Mut dazu, wenn es nötig ist und einen guten Start in die neue Woche. Bis morgen 💜
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