„Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.“ (Oscar Wilde).
Ich denke, dass dieses Zitat ganz gut zu dem passt, was ich euch heute erzählen möchte. Denn dabei geht es um Veränderungen - ein Thema, mit dem ich mich eigentlich schwer tue. Denn im ersten Moment sind Veränderungen - egal ob positiv oder negativ - erstmal schwierig für mich. Weil ich gerne an Dingen festhalte, weil mir Beständigkeit wichtig ist. Ich mag es nicht, mich von Dingen oder Menschen zu trennen, habe Schwierigkeiten, loszulassen. Und trotzdem waren es Veränderungen, die mein Leben zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Und es gab besonders im Beruf Veränderungen, die ich im ersten Moment als Katastrophe empfand....um dann festzustellen, dass sie in Wirklichkeit ein Segen waren. Oder - um es mit den Worten meiner Oma zu sagen - "Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist."
Ich erzähle hier eigentlich nichts von meiner Arbeit, denn das gehört meiner Meinung nach nicht hierher. Aber heute möchte ich zumindest den Teil erzählen, der beschreibt, dass Veränderungen auch im Job durchaus glücklich machen können. Eins vorweg: ich arbeite seit 26 Jahren bei der Krankenkasse und habe das noch nie bereut. Auch wenn es in dieser langen Zeit natürlich viele Veränderungen gab.
Als ich mich damals für diesen Berufsweg entschieden habe, hatte ich ein einziges Ziel: ich wollte kranken Menschen helfen und für sie da sein. Das habe ich dann auch viele Jahre lang gemacht und meinen Job geliebt. Bis sich eine Chance ergab, Teamleiterin zu werden. Ich war nicht mehr hauptsächlich für kranke Menschen da, sondern für mein tolles Team und habe die Zeit sehr genossen. Vor allem auch, weil ich indirekt weiterhin für unsere Kunden da war - aber eben auch für die Menschen, die sich um sie kümmerten. Ich habe auch diesen Job geliebt und denke heute noch sehr gerne an die Zeit zurück. Denn es blieb (natürlich) nicht dabei 😉
Eine größere Reorganisation innerhalb der Kasse hielt nämlich erneut einen anderen Weg für mich bereit. Und dieser führte mich in eine andere Stadt und zu anderen Aufgaben. Anfangs tat ich mich sehr schwer damit, lernte mit der Zeit aber auch diese Aufgabe sehr zu schätzen. Und gab viele Jahre lang mein Bestes. Bis ich irgendwann wusste, dass mir das nicht mehr genug war. Ich wollte mehr - für meine Kollegen und auch für mich.
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
Und so war es an der Zeit, mich zu verändern und etwas zu tun, was sich später als absoluter Glücksfall herausstellen sollte. Ich habe angefangen zu studieren. Neben meinem Job und ohne konkreten Anlass. Ich dachte an meinen Wunsch von vor 25 Jahren: Menschen helfen. Und daran, dass es Menschen helfen kann, jemanden zum Reden zu haben. Ich wollte Coach werden, um meine Kollegen noch besser unterstützen zu können und um mich möglicherweise als Psycholoische Beraterin selbständig zu machen.
Schon während des Studiums merkte ich, dass das mit dem Coaching mich glücklich macht. Lernte sehr viel - und am meisten über mich. Erkannte, dass Psychologie ein sehr spannendes Thema ist und erhielt die Bestätigung, dass Kommunikation der Schlüssel zu fast allem ist. Ich hatte das sichere Gefühl, meinen Weg gefunden zu haben. Und kurz bevor ich meinen Abschluss machte, dachte ich sehr viel über die nächsten Schritte nach. Würde ich es schaffen, neben dem Job selbständig zu sein - als Coach zu arbeiten? Könnte ich damit wirklich Menschen helfen? Viele Fragen, noch keine Antworten.
Und dann... gab es bei meinem Arbeitgeber erneut eine Veränderung. Oder sogar zwei, wenn man mal von mir und meinem Job ausgeht. Ich zweifelte, dachte nach, überlegte... und dann setzte ich alles auf eine Karte und bewarb mich intern als Coach. Weil mein Timing tatsächlich perfekt zum Plan meines Arbeitgebers passte, ergab sich diese Chance. Und hat dazu geführt, dass ich aktuell zwei Jobs parallel ausüben darf und damit meine Bestimmung gefunden habe. Eine Entwicklung, die ich so niemals erwartet hätte und die mich gerade sehr glücklich macht.
Vor allem, weil es nicht alleine darum geht, anderen Menschen zu helfen. Sondern darum, gemeinsam zu wachsen. Wertschätzung zu schenken und zu empfangen❤️
Mein persönliches Fazit dazu könnte ich nicht besser zusammenfassen, als Konfuzius das schon vor sehr langer Zeit getan hat: „Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.“
Und weil das so ist, werde ich in nächster Zeit weitere Seminare besuchen und mich hoffentlich weiterentwickeln. Was auch dazu führt, dass ich viel unterwegs sein werde und nicht täglich Geschichten schreiben kann 😉 Morgen geht's los und ich melde mich natürlich noch ordnungsgemäß ab. Aber heute erzähle ich euch noch, dass die Geburtstagsfeier meiner Mama schön war. Dass wir lecker gegessen, viel gelacht und eine gute Zeit zusammen verbracht haben.
Und jetzt trinke ich mit etwas Verspätung meinen Morgenkaffee und wünsche euch einen schönen Sonntag 🌞 Bis morgen ❤️
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