The big five for life...

Veröffentlicht am 31. Dezember 2023 um 07:24

...was wirklich zählt im Leben. So heißt ein Buch, das ich vor einigen Jahren im Rahmen einer Fortbildung gelesen habe. Und es - oder besser gesagt die Botschaft darin - beschäftigt mich bis heute. Deshalb möchte ich den letzten Tag des Jahres nutzen, um euch davon zu erzählen. Und um euch zu sagen, was es mit dem Museum von gestern auf sich hat. Zuerst aber wünsche ich euch und mir, dass der Tag ein schöner Jahresabschluss  für 2023 wird. Das haben wir uns nämlich meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient. Und jetzt, nehme ich euch mit in die Geschichte, die vielleicht ein wenig zum Nachdenken anregt:

Der 55-jährige Joe ist ein Angestellter, der mit seinem Job und seinem Leben absolut unzufrieden ist. Er arbeitet, um Geld zu verdienen und hat jeden Tag weniger Lust darauf, ins Büro zu fahren. Das macht er natürlich trotzdem, weil er ja von irgendwas leben muss und das Leben teuer ist. So steht er tagein, tagaus morgens am Bahnhof und wartet auf den Zug, der ihn in seine Tretmühle bringen wird. Er schaut nach unten, ärgert sich in Gedanken schon im Voraus über seinen Chef und bekommt überhaut nicht mit, was um ihn herum passiert.

Eines Morgens kommt ein älterer sehr gut gekleideter Herr auf ihn zu, lächelt Joe an und sagt: "Guten Morgen. Ich habe eine Frage an Sie: Ist heute ein guter Museumstag?". Joe schaut kurz hoch, ist sehr irritiert und beschließt dann, den Mann und seine Frage zu ignorieren. Es gibt schließlich jede Menge Spinner auf der Welt... Kurz darauf steigt er in den Zug und fährt ins Büro. Die Begegnung mit dem Herrn geht ihm jedoch nicht aus dem Kopf. Irgendetwas an dem Mann und der Frage hat sein Interesse geweckt. Eigentlich sah der Herr auch gar nicht aus, wie die typischen Spinner. Und er wirkte auch irgendwie recht freundlich und interessiert. 

Am nächsten Morgen hält Joe am Bahnhof Ausschau nach dem Herrn, kann ihr jedoch nicht entdecken. Fortan sucht er jeden Morgen mit seinen Blicken den Bahnsteig ab, in der Hoffnung, den Herrn erneut zu sehen. Währenddessen verstreichen die Tage, Joe lebt sein Leben, das ihm keinen Spaß bereitet, macht seinen Job, der für ihn keinen echten Sinn ergibt.. Dann eines Morgens, entdeckt er den älteren Herrn und geht spontan auf ihn zu. "Guten Morgen! Wahrscheinlich können Sie sich nicht an mich erinnern... aber Sie hatten mich vor ein paar Wochen angesprochen und eine seltsame Frage gestellt. Die geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf und ich wüsste gerne, was Sie damit gemeint haben!". 

"Guten Morgen" antwortet der Herr. Mein Name ist Thomas Derale und natürlich erinnere ich mich an Sie. Ich beobachte schon seit Monaten, wie Sie jeden Morgen missmutig und traurig hier am Bahnsteig stehen. Und ich habe mich gefragt, warum das so ist. Und vor allem, wer daran Schuld sein könnte. Deshalb hatte ich Sie angesprochen." Joe muss kurz schlucken, dann antwortet er : "Mein Name ist Joe. Und es ist kein Wunder, dass ich missmutig bin. Ich habe einen Job, der sinnlos ist und keinen Spaß macht. Mein Chef ist ein Idiot und ich verbringe so viel Zeit im Büro, dass ich danach entweder keine Zeit habe, schöne Dinge zu machen, oder einfach zu müde dafür bin. Deshalb kann ich nichts von all den Dingen machen, die mir Freude bringen und von denen ich schon lange träume."

Thomas denkt kurz nach, dann stellt er eine weitere Frage: "Und wer, lieber Joe könnte ihrer Meinung nach etwas an der Situation ändern? Und vor allem: wer leidet darunter, wenn sich nichts daran ändert? Ihr Chef, die Firma, die Menschen, für die Sie wegen Ihres Jobs keine Zeit haben?". Joe überlegt kurz und findet die Frage schon recht unverschämt. Da sagt Thomas: "Ich vergleiche das Leben gerne mit einem Museum. Jeder Tag, an dem wir leben dürfen hängt als Bild im Museum unseres Lebens - darauf sind alle Erlebnisse abgebildet, die dieser Tag für uns bereitgehalten hat. Wenn Sie nun am Ende Ihres Lebens durch Ihr Museum gehen und die Bilder betrachten... Wer, lieber Joe ist Ihrer Meinung nach dafür verantwortlich, welche Bilder an der Wand hängen - schöne und bunte Bilder oder graue und hässliche? Entscheidet wirklich ihr Chef, welches Bild an der Wand ihres Museums hängt?"

Während Joe total überfordert über das Museum nachdenkt spricht Thomas weiter: "Wenn ich im Leben eines gelernt habe, dann dass wir selbst die Verantwortung für jedes einzelne Bild haben, das im Museum unseres Lebens hängt. Wenn Ihr Job Sie nicht glücklich macht - dann kündigen Sie. Es liegt alleine in ihrer Hand - genau wie die Tatsache, wie und für was Sie Ihre Zeit nutzen. Fangen Sie heute damit an, schöne Bilder an Ihre Wand zu hängen. Sorgen sie dafür, dass jeder Tag ein schönes Motiv bietet. Und akzeptieren Sie es auch, wenn das mal nicht der Fall sein sollte. Aber bedenken Sie immer - es liegt nur an Ihnen".

Ich musste damals lange über Joe und Thomas nachdenken und habe das Buch gleich nochmal gelesen. Euch habe ich den Teil erzählt, den ich am besten fand und dabei sehr frei interpretiert. Ich empfehle euch trotzdem, die ganze Geschichte zu lesen. Hier geht's zum Buch

Und jetzt verrate ich euch noch, dass ich gestern einen tollen Abend hatte. Die Details gibt's aber erst morgen (wenn ich ausgeschlafen habe) weil der Text heute schon ganz schön lang ist. Ich wünsche euch einen schönen letzten Tag des Jahres und einen guten Übergang in das hochmotivierte 2024. Feiert schön oder entspannt schön und passt gut auf euch und euer Museum auf 😉Bis morgen ❤️

 

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Kommentare

Regina
Vor einem Jahr

Liebe Kerstin und liebe Leser für 2024 alles Gute Glück und Gesundheit. Freue mich auch 2024 über neue Geschichten aus dem Garten.