Gestern habe ich meinen vorletzten Arbeitstag sehr ausgiebig und ausgedehnt genießen dürfen. Deshalb gibt es auch gar nicht viel zu erzählen. Bis auf die äußerst positive Tatsache, dass ich meinen Morgenkaffee im Garten sehr genossen habe. Und deshalb sogar gleich zwei getrunken habe 😉 Im Büro habe ich mir zwischen unzähligen Terminen mal kurz Gedanken gemacht, welche Geschichte sich für meine Weihnachtsgrüße eignen könnte. Und dann fiel mir eine ein, die ich vor Kurzem gelesen hatte. Und weil sie wirklich toll ist und meiner Meinung nach auch sehr viel Wahrheit in ihr steckt, packe ich sie heute in euer Türchen.
⭐️Der kleine Baumwollfaden ⭐️ (hier geht's zum Autor)
Es war einmal vor langer Zeit, da wanderte ein kleiner Baumwollfaden ruhelos in seinem Häuschen hin und her.„Ich tauge zu nicht“, dachte er. „Für ein Schiffstau bin ich zu dünn, zum Stricken bin ich zu kurz, nicht einmal ein Paket kann man mit mir verschnüren.“
Ganz niedergeschlagen fühlte sich der kleine Baumwollfaden in seinem Selbstmitleid. Er legte traurige Musik auf und seufzte: „Niemand braucht mich, niemand mag mich! Was kann ich schon!“
Draußen vor dem alten Haus hockte nun ein Klümpchen Wachs auf einem kalten Stein und war ebenso unglücklich und verzweifelt. „Ach, es gibt so schöne dicke Weihnachtskerzen, aber ich kann nicht leuchten, geschweige denn, jemanden wärmen!“ So saß er lange alleine und schweigend in der Dunkelheit.
Als es immer kälter wurde, nahm der kleine Wachsklumpen seinen ganzen Mut zusammen und klopfte an die Tür des kleinen Häuschens.
Als der niedergeschlagene Baumwollfaden öffnete, kam dem Wachsklümpchen ein wunderschöner Gedanke: „Komm, wir tun uns zusammen. Für ein kleines Licht wird es reichen. Es ist besser, ein zartes Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu jammern!“
Und so taten die beiden sich zusammen. Sie bildeten ein wunderschönes Teelicht und machten die Dunkelheit ein wenig heller. Wenn wir uns auch in kleinen Dingen zusammentun, können wir vielleicht auch ein kleines Licht ins Dunkle bringen.
Ich finde den Gedanken sehr schön, dass jede/r im Rahmen seiner Möglichkeiten wichtig ist. Wir alle können einen Beitrag leisten - mal mit großen, mal mit kleinen Taten. Und am Ende besteht sogar das Meer aus vielen kleinen Tropfen. Vielleicht haben wir unsere Bestimmung noch nicht gefunden - das heißt aber nicht, dass wir nicht wichtig sind. Oder dass wir nicht wertvoll sein können - zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Jetzt wünsche ich euch einen schönen Freitag und hoffe, dass ihr an den kleinen Baumwollfaden denkt, wenn ihr das nächste Mal ein Teelicht anzündet. Ich muss jetzt zum Frühdienst und in meinen letzten Arbeitstag vor Weihnachten starten. Bis morgen 💚
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