Ja ich gebe es zu .... Ich bin ein Schrebergarten-Streber. Und als solcher hat Frau es nicht leicht im Moment... Das liegt an den bekannten Katastrophen: Wühler, Regen, Petrus. Gerade bin ich - ausnahmsweise mal ohne Regen - guten Mutes durch die Anlage zu meinem Garten marschiert und habe mich dabei ein wenig umgeschaut.
Dabei bin ich an einem absoluten Vorzeigegarten vorbei gekommen. Alles piccobello, kein Grashalm länger, als die anderen... kein Unkraut weit und breit. Die Beete so akkurat, als hätte man sie mit dem guten alten Geodreieck angelegt... Leute ich frage mich, wie sowas geht? Regnets dort vielleicht nicht? Machen die Wühler und gefrässigen Gartenbewohner einen Bogen um den Garten? Ist das irdendwie Sperrgebiet für Unkraut und Tiere? Wie geht sowas??? Ich finde das schon ein wenig ... unverschämt... und möchte es so auch eigentlich nicht...
Trotzdem ist der Anblick ein bisschen demotivierend finde ich... Vor allem Weil... es bei mir momentan wirklich ziemlich wild aussieht....und ich noch keinen Plan habe, wie ich das wieder so hinbekomme, dass es halbwegs ordentlich wird... Das Gras alias Unkraut wächst sehr motiviert in alle Richtungen, das Obst fällt leicht angefressen vom Regen und den Gartenbewohnern von den Bäumen.... Und meine Wühlmaus-Hinterlassenschaften sind auch noch nicht beseitigt...
Mähen wäre mehr als angebracht und heute sogar ganztägig erlaubt - aber es ist alles nass und mein Elektromäher würde es mir wohl krumm nehmen, wenn ich ihn damit belästigen würde... Außerdem muss der Grasschnitt ja auch irgendwohin und dafür...brauche ich meine Hochbeete.... Wenn´s gut läuft... kommt heute nummer 2. Und während ich das schreibe, fängt es draußen mal wieder zu regnen an. Petrus Du nervst!!! Und zwar gewaltig. So.
Ein kleiner Trost war das Gespräch mit einer Gartennachbarin, die ich eben getroffen habe. Sie scheint auch ein früher Garten-Vogel zu sein und stand gerade kopfschüttelnd an ihrem Gartentor... "So ein Mistwetter.... Ich wollte eigentlich Rasenmähen... meine komplette Kartoffelernte ist von Wühlmäusen gefressen worden... Das Unkraut wuchert überall und meine Tomaten sind noch grün, weil die Sonne fehlt..." Da war sie bei mir natürlich richtig... Ich habe ihr in allen Punkten zugestimmt und wir waren uns einig, dass Petrus und die Wühler doof sind..
Und was soll ich sagen? Ein bisschen tröstet es mich ja schon, dass es nicht nur mir so geht... Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid.... Und die Wühler scheinen es nicht speziell auf mich und meinen Garten abgesehen zu haben...immerhin.... A propos Wühler... Falls sie wirklich ausgewandert sind, haben sie Olga mitgenommen. Die habe ich nämlich seit fast einer Woche nicht gesehen.... Und das ... finde ich absolut nicht in Ordnung.
Jetzt mache ich mir mal einen Kaffee, setzte mich unter mein Dach, schaue dem Regen zu. Und bewundere währenddessen ganz nebenbei meinen Wildwuchs.... Vielleicht.... klappt das ja irgendwann mal wieder mit dem Strebergarten. Habt einen schönen Tag und denkt immer daran: "Traut keinem Garten, in dem kein Unkraut wächst".
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